Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Wir sind die Borg.

Erstellt von r.ehlers am Montag 18. August 2014

Um zu verstehen, wie wir uns richtig ernähren müssen, ist es von Interesse, besser zu wissen, was für Wesen wir überhaupt sind. Bei aller Begeisterung für die Wissenschaften, die uns Blitz und Donner (immer noch nicht ganz) erklären, müsen wir leider statuieren, dass wir in der Erkenntnis unseres wirklichen Wesens nch nicht weit sind. Wir haben nicht einmal die gesicherten Eckpunkte des Wissens über den Menschen gründlich genug durchdacht. Dazu möchte ich hier im Vergleich zu einer sehr angesagten Sci-Fi-Phantasie einen kleinen Beitrag leisten.

Die wildesten Utopien reichen meist auch nicht nur annähernd an die wirklich in der Natur vorzufindenen geradezu verrückten Gegebenheiten heran. So wissen wir heute, dass der Überwachungsstaat George Orwells „1984“ angesichts der heutigen allgemeinen Ausspähung aller Bürger wirklich „gestern“ war, und dass Ray Bradburys  dystopischer Roman „Fahrenheit 451“ mit einer generellen Bücherverbrennung nur eine immer erwartbare Alternative des staatlichen Herrschaftsgebaren ist.

Auf den ersten Blick sollte man meinen, dass die Phantasie der unheimlichen Borg durch die Erfinder der Star-Trek-Serie für Film und Fernsehen nicht zu übertreffen sei. Bei diesem Phänomen kommen immerhin höchste Intelligenz, unvergleichliche technische Fähigkeiten, eine unwiderstehliche Macht und eine absolute soziale Integration endloser  einzelner Glieder (Drohnen) des Kollektivs  bis zu einem jederzeit präsenten Wir-Bewusstsein zusammen.

Die Borg-Phantasie wird nur „getoppt“ durch die verquere Phantasie des Scientology-Gründers Ron L. Hubbard, der doch tatsächlichde lehrt hat, dass ein Gott  namens „Xenu“ auf einem fernen Planeten die „gefallenen“ Thetane auf die Erde verschafft hat, um sie in den irdichen Vulkanen zu reinigen – die Thetane sind natürlich wir Menschen, die seither die Erde bevölkern. Irre, nicht?

Aber sehen Sie einmal beim Vergleich mit den Borg, bei denen Milliarden autonomer Wesen telepathisch zu einem Kollektiv zusammengeschweißt sind, genau hin, welche Integration schon das Einzelwesen Mensch verkörpert:

Jeder Mensch besteht aus ursprünglich autonomen Einzelwesen, den sog eukaryiotischen Bakterien, was unsere Körperzellen sind, und den prokariotischen Bekterien, was die in den Körperzellen gefangenen Mitochondrien sind, sämtlich Wesen mit ihrer eigenen genetischen Verfassung (DNA). Als Einzelwesen können solche Bakterien miteinander kommunizieren. Die Wissenschaft geht aber auch davon aus, dass die im gewaltigen Zellverbund, den der Mensch darstellt, auch miteinander in Verbindung treten. Das ist die Zell-Zell-Kommunuikation, die aber erst in Ansätzen erforscht ist.

Über die genauen Zahlen dieser den Menschen insgesamt als Kollektiv ausmachenden Wesen gibt es in der Wissenschaft keine einheitliche Meinung. Genannt werden Zahlen von allein 60 bis 100 Billionen Körperzellen. Ich ziehe aus Gründen der Praktikabiltät die Zahl von 100 Billionen vor. Genau kommt es ja auch gar nicht darauf an. In jeder Körperzellen befinden sich durchschnittlich 1.500 Mitochondrien, den Verbrennunbgskammern, deren Aufgabe es ist, unsere chemische Bewegungsenergie aufzubauen, das Adenosintriphosphat (ATP). Einfache Körperzellen haben in sich manchmal nur ein paar Hundert dieser  Mitochondrien. Bei Nervenzellen sind es bis zu 15.000 Mitochindrien je Körperzelle. Man kann also im Ergebnis sagen:

Das Bakterienkollektiv, das ein einzelner Mensch darstellt,

besteht aus 150 Billiarden miteinander verbundenen

ursprünglich autonomen Einzelwesen.                                                                                                                     

 

D a s  sind mal wirklich große Zahlen! Ob man den einzelnen Bakterien analog zu den Borg-Drohnen eine Art Existenzbewusstsein zuordnen kann, braucht wohl nicht erörtert zu werden, da wir nicht sagen könnten, welche Schlussfolgerungen daraus gezogn werden könnten. Der Zellverbund Mensch hat jedenfalls ein Bewusstsein seiner selbst, neben einemdurchgehenden  inneren Wissen um seine Existenz tagsüber ein Wachbewusstsein und in Schlaf und Traum ein Schlaf- und Traumbewustsein.

Schwärme als solcher von miteinander verbundenen Einzelwesen wie insbesondere Bienen, Ameisen und Termiten, aber auch die Borg-Drohnen,  sind vegleichsweise langweilige Wesen. Jedes einzelne biologische Lebewesen ist ein viel größeres Wunder an Integration unzähliger biologischer Einzelwesen als ihre von außen erzwungene soziale Integration. Bei den Insekten sind es bekanntlich die Pheromone, Geruchs-Botenstoffe, die dafür sorgen, dass die mobilen Einzelwesen in der Spur bleiben und brav das tun, was das Kollektiv ihm abverlangt.

Abgesehen von Massenphänomenen wie im Fußballstadion oder bei der politischen Indoktrination („Wollt Ihr den totalen Krieg?) ist es die naturgegeben Besonderheit des Menschen, dass er persönlich Wahlmöglichkeiten hat in dem Grad der Orientierung auf gemeinsame Interessen der Gemeinschaft, in der er lebt. Nich biologisch, sondern soziologisch begründet werden die Menschwn aber immer wieder gedrängt, sich nicht zu isolieren, sondern sich in Gemeinschaften zu integrieren, immer wieder auch mit dem Ziel, sie wie die Borg zu assimilieren. Die öffentliche Werbung für mehr Integration ist heute so stark wie zu keiner Zeit vorher.

Es gibt eine Reihe von Kristallisationspunkten für die immer intensivere öffentliche Ermahnung zur sozialen Integration:

 Gleichheit der Menschen (nicht nur Gleichbehandlung vor dem Gesetz),

Gleichheit von Mann und Frau,

Gleichheit der Rassen,

Bekämpfung der Diskriminierung von Menschen anderen Denkens, Glauben und (sexuellen) Verhaltens,

Naturalisierung,

Assimilierung,

Inklusion.

Das christliche Gebot der Nächstenliebe hätte es eigentlich erfordert, dass die Kirchen, alle Regierungen christlich geprägter Länder und die dort vorwiegend dem Christentum abhängigen Menschen all diese Wege der sozialen Integration schon seit mehr als taused Jahren ernsthaft durchzusetzen versucht hätten. Seither ist immerhin überll die Rede davon. Es sind aber fast ausschließich Lippenbekenntnisse.

Uns fehlen die mächtigen sozialen Pheromone, die jeden Menschen vom Egoismus der Selbsterhaltung seines biologischen Kollektivs abhalten und zum Einsatz für die anderen Menschen zwingen könnten. Wir unterliegen auch nicht einem telepathischen unwiderstehlichen geistig-emotionalen Druck wie die Borg in ihrem Kollektiv. So ist die biologische Selbsterhaltung unseres eigenen Zellhaufens und die ständige Suche nach der Mehrung der Mittel dazu unser entscheidender Antrieb. Darum akzeptieren wir als oberste Maxime des staatlichen Handelns die Mehrung des Wirschaftswachstums. Dass arm und reich sich immer mehr auseinander dividieren, nehen wir einfach hin wie auch die Entwicklung, dass für alle, die Staaten wie die Bürger das Herrschen wichtiger ist als das Dienen.

Eine kleine homonelle soziale Grundausstattung haben wir glücklicherweise doch. Dies sind die Sozial- und Bindungshormone. Unter ihnen fällt besonders auf das Bindungshormon Oxitocin, auch das Kuschelhormon genannt. Sexuell leistungsbereite Menschen muss man nicht motivieren, sich für sexuelle Kontakte zu interessieren. Wenn Amor mit seinem  Pfeil mitten ins Herz trifft, d.h. wenn Oxitocin die Synapsen des Gehirns überschwemmt,kommt es zu den üblichen Misallianzen. Da macht sich ein Mensch einem anderen zum Sklaven, der ihm bei kluger Besinnung viel zu gering wäre. Wenn der Rausch vorbei ist, ist es oft schon zu spät und die Natur hat gesiegt, indem die ungleichen Partner durch die Pflicht zur Aufzucht der Nachkommenschaft aneinander gebunden werden. Im Kontakt  mit den Nachkommen spielt dann wieder der Botenstoff Oxitocin die entscheidende Rolle der Bindung der Mutter und gelegentlich auch des Vaters an das Kind.

Das umfassendere Bindungshormon ist das Sozialhormon Serotonin, dessen Wirkungen auf die Psyche aber viel subtiler und nicht so augenscheinlich sind wie die des Oxitocin. Wer weiß, ob wir aber überhaupt in der Lage wären, die Ethik für ein gutss Zusammenleben zu entwickeln und die Moral zu ihrer Durchsetzung zu befolgen, wenn wir durch den rzerebralen Mangel am Schlüsselhormon in übergroße psychische Not geraten. Wie kann ein Mensch, der von schwerer Depression betroffen ist, sich auch npoch sozial für andere engagieren, wo er kaum weiß, wie er überleben kann!